Georg Habertheuer, geb. 1957 in Österreich.
Studium der Theaterregie am Max-Reinhardt-Seminar in Wien.
Arbeitet seit 1978 in Deutschland als Theaterregisseur,
seit 1988 als Redakteur und Regisseur für TV.
Lebt in Köln und Essen.
In diesen Aufzeichnungen aus dem Kopf beschreibt Georg Habertheuer
die Versteinerung seiner Gegenwart durch Morbus Parkinson und den Kampf
gegen diese sich verhaspelnde Zeit.
Die „Tiefe Hirn Simulation / Deep Brain Stimulation“, also die operative
Verankerung zweier Elektroden tief im Hirn, ist die scheinbar letztmögliche Methode, die
Symptome der Parkinson Krankheit zu lindern, wenn Medikamente verbraucht sind.
Ende der 1980er Jahre in Grenoble erfunden und an Affenhirnen ausprobiert,
wurden seit Ende der 1990er Jahre bis heute weltweit ca. 85.000 Menschen – erfolgreich
– operiert.
Dabei trifft „Stimulation“ die Sache nicht so ganz,
denn der fremde Strom im Kopf stört mehr oder weniger gezielt und
gründlich die noch funktionierenden Neuronen, anstatt die nicht mehr
aktiven zu fördern. Und obwohl man nach wie vor wenig bis nichts über die
Ursachen von Morbus Parkinson und ebenso wenig über die Wirkweise der
Stimulation oder die psychischen Auswirkungen des unnatürlichen Stromes im Gehirn
weiß, muss man feststellen, dass es – irgendwie / warum auch immer – hilft.
Bis Parkinson siegt.